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bsh. aktuell
Gelegentlich gibt es wunderschöne Begegnungen oder Erlebnisse mit Menschen oder Tieren, die man fast nicht für sich behalten kann. Solche Momente teile ich gerne in Text und Bild mit andern Menschen in meinem Blog.

Erlebt und festgehalten

Michael

Erste Flugversuche

Junger Turmfalke übt auf Zaun die Überwindung der Schwerkraft

Die Heimberger Ornithologen befestigten vor rund zehn Jahren im Dach eines Stalles auf dem Hubel einen Nistkasten, um den Turmfalken wieder heimisch zu machen. Im letzten Jahr flogen die eleganten und schön gezeichneten Vögel um das Bauernhaus und inspizierten das Gelände. Die Freude ist gross, dass in diesen Tagen junge Turmfalken flügge werden – da spielt es keine Rolle, dass das Nest direkt neben dem Nistkasten in einem alten Taubenschlag ausgesucht wurde. Am 3. Juli verliess der erste Jungvogel das Nest, um tags darauf auf dem Zaun erste Flugversuche zu unternehmen und im Apfelbaum auf Verpflegung seiner Eltern zu warten.

Michael

Auf den Stier das Cornichon

Am wichtigsten Satire-Festival der Schweiz, den Oltner Kabarett-Tagen 2018, werden Schertenlaib & Jegerlehner mit dem Schweizer Kleinkunstpreis Cornichon ausgezeichnet. Fünf Jahre nach dem Erhalt des Salzburger Stier.

Es war ein gewitteriger Samstagabend im Mai 2013. Pflotschnass erreichten wir das Veranstaltungsforum in Fürstenfeldbruck, um dabei zu sein bei der Verleihung des renommiertesten Kleinkunstpreises im deutschsprachigen Raum. Martina Schwarzmann für Deutschland, Mike Supancic für Österreich und eben, «unser» Duo Schertenlaib & Jegerlehner erhielten damals die Trophäe. Nun, fünf Jahre später reisen wir wieder … nach Olten. Zur Übergabe des «Cornichon», dem Schweizer Kabarettpreis.

Gerhard Tschan hat im April bei der Aula-Einweihung in Heimberg solo bewiesen, dass er in Hochform ist.


Michael

Wieselflinke Begegnung

Der Waffenplatz in Thun ist immer wieder für Überraschungen gut. Dass jedoch das Tier des Jahres, das Hermelin, an diesem Sonntagmorgen mit mir Verstecken spielte, war jedoch ein zusätzlicher Aufsteller. 

Ein herrlicher Frühlingsmorgen am Uebeschisee. Eigentlich galt das primäre Interesse der Vogelwelt. Doch wenn sich zu einer Vielzahl an Vogelarten auch Fuchs, Hase und Rehe gesellen, um so interessanter werden die Beobachtungen. Schon früher einmal entdeckten wir in dieser Gegend in einem Steinhaufen ein Hermelin, das aber schnell Reissaus nahm. In diesem Jahr war die Begegnung anders … viel intensiver und länger. In diesem interessanten Wildtierkorridor mit Hecken, Steinhaufen und Wiesland demonstrierte mir der Wiesel seine Jagdtechniken, schlug Salti und blickte immer wieder zu mir, fast Applaus erheischend. Jedesmal wenn ich mit meiner Kamera den Standort verschob, machte der kleine Kobold es mir gleich, blickte aus einem anderen Versteck zu mir, als wollte er mir sagen: «Gseh di scho! Gsesch mi o?» Das Hermelin vergass ob diesem Spielchen seine ursprünglich geplante Mausjagd. So liess ich den Wiesel zurück – ich hatte soeben die bildliche Lektion zum Begriff «wieselflink» erhalten. 

Michael

Stelldichein mit Steinbock-Kiz

Eine überraschende Begegnung am Grat hoch über dem Thunersee hinterlässt bei mir ein Grübeln. Weshalb lässt ein Steinböcklein ein längeres Stelldichein mit mir zu?

Frühmorgens in den Bergen, wie so oft am vertrauten Gemmenalphorn. Die Bahnbenutzer vom Niederhorn sind noch nicht unterwegs, es herrscht eine wunderbare Stille. Die Feuchtigkeit des Gewitters vom Vorabend lässt Nebelschwaden vom Jusitstal aufsteigen. Ein Steinbockrudel erwartet am Güggisgrat die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Die alten Böcke nehmen mich als langsam daher schreitendes Individuum wahr, mehr nicht. Derweil zwei Gämsen ihren Sicherheitsabstand sehr genau einhalten. Im Gegensatz zu den Steinböcken darf auf sie geschossen werden, so einfach ist das. Mein Besuch ist aber friedlich, ausser der Kamera und etwas zu knabbern ist nichts im Rucksack. Plötzlich, ganz unverhofft, blicke ich hinter der Gratkante in zwei Augen. Ein Steinbock-Kiz schaut mich regungslos an, als würde es denken, den kenne ich, keine Aufregung. Eine gute halbe Stunde verweile ich und spreche mit ihm, fotografiere es, derweil es an einem salzhaltigen Stein leckt. Ich beende die wunderbare Begegnung mit einem «Tschüss» und komme im Abstieg ins Grübeln. War ich nicht zwei Jahre zuvor beim Aufstieg über den Bärenpfad auf den Güggigrat einer Steingeiss mit ihrem Neugeboren begegnet? Vielleicht hat es mich wirklich wiedererkannt, ich glaube daran.


Michael

Kunstprojekt geht in zweite Runde

Das spartenübergreifende Kunstprojekt SUITE ENSUITE geht nach der Minitour Deutschland / Schweiz im 2018 in eine Verlängerung. Den Vater von zwei Dritteln der Auftretenden freuts.

Die beiden Schwestern Nadja und Anja Straubhaar, aufgewachsen im Kanton Bern/Schweiz, die eine heute als Cellistin in Luzern tätig, die andere als Tänzerin in München auf der Buhne, bringen ihre beiden Welten zusammen und lassen die Musik und den Tanz eins werden – Tanz.Musik.

Ausgehend von alter Tanzmusik (Cellosuiten von J. S. Bach) bilden neue und stilübergreifende Suiten die Grundlage der Choreografie. Gemeinsam mit der Choreografin Elodie Lavoignat setzen sich die beiden Schwestern mit festgelegten Formen auseinander, spielen mit den Grenzen des Strukturierten, lohten diese aus, bis hin zur kompletten Auflösung in Form der Improvisation. Wie bewegt sich gegliederte Musik und was passiert mit dem Tanz, wenn sich jegliche Form auflöst? Die Musik der verschiedenen Epochen inspiriert den Tanz, erzählt abwechslungsreiche Geschichten und bewegt Raum und Zuschauer. Ausgehend vom klassischen Ballett bewegt sich auch die Choreografie stilübergreifend bis ins Moderne, Abstrakte.

Nach den erfolgreichen Auftritten in München, Bern und Luzern folgen weitere (München Pasinger Fabrik, 5. Juli 2018), Leipzig und Bern in Planung.

Nadja Straubhaar, Cello / Elodie Lavoignat, Choreografie und Tanz / Anja Straubhaar, Tanz

Michael

Kleiner Vogel, was nun?

Nicht jeder Start ins Leben verläuft problemlos, bei uns Menschen wie auch in der Tierwelt. Für eine etwas klein geratene Kohlmeise waren die ersten Stunden ausserhalb des Nestes nicht einfach.

Als Mitglied des Ornithologischen Vereins Heimberg geniesse ich jedes Jahr die Exkursionen durch Wald und Flur und im Herbst das Putzen der Nistkästen im Auwald. Die Spannung ist jedesmal gross, wenn mit einer speziellen Stange der Kasten vom Baum auf den Boden geholt wird. Taucht beim Öffnen des Kasten wohl eine Haselmaus als «Zwischenmieter» auf, welche Vogelart hat im Sommer genistet und war die Brut erfolgreich? Wenn zuhause in unseren privaten Nistkasten gebrütet und gefüttert wird, bin ich vermehrt am Beobachten, denn Nachbarkatzen sind wild auf das feine Piepsen der Jungvögel. Am 7. Juli ist es wieder einmal soweit: vier junge Kohlmeisen blicken durchs Flugloch des Kastens und fliegen weg. Etwas später erscheint etwas zaghaft nochmals ein Schnabel. Des Fliegens nicht mächtig, fällt der Jungvogel mit Gezwitscher aus dem Nest, verfängt sich in den Weideästen – ein jämmerlicher Anblick. Da kein Elternteil zur Stelle ist, leiste ich etwas Starthilfe. Doch weitere Abstürze sind vorprogrammiert bis Stunden später die Mutter auftaucht und ihren Piepmatz kritisch begutachtet. Flugs ist sie weg, sie hat bemerkt, dass hier dringend Futter zum Aufpäppeln nötig ist.

«Ich freue mich über Kleines
am Wegrand und teile es gerne
mit anderen Menschen.»